Wenn du den Blick zur Donau senkst, …

„… dabei an etwas Liebes denkst, kurz, still verharrst wie im Gebet, ein Wunsch dir in Erfüllung geht.“ So heißt es am Aussichtspunkt Schlögener Blick und der Kuckuck gibt dazu ein fröhliches Rufkonzert.

Eigentlich sind ja noch die Rügen-Fotos zu sortieren, aber das Wetter wurde Samstag wider Erwarten schön; also packte ich das Zelt ein und fuhr nach Schlögen in Oberösterreich, wo die Donau eine fast kreisförmige Wendung nimmt – die Schlögener Schlinge. Stundenlang kann man dort den langen Schiffen zusehen, wie sie vorsichtig und sehr geschickt die Fahrtrichtung anpassen, um gut um die Kurven zu kommen, während auf der schmalen Landzunge gestern der Bauer mit seinem Traktor wieselflink das erste Heu einfuhr. Was in der Scheune ist, ist in der Scheune!

Schlögen

Zwei schöne Wanderwege führen vom Donautal hoch die bewaldeten Hänge hinauf. Mein erstes Ziel war der Aussichtspunkt mit dem Schlögener Blick. Nun ja, wer Schilder lesen kann, ist klar im Vorteil, was auf mich gerade nicht zutraf und so kletterte ich – im Irrglauben, der eigentliche Weg würde von dort abzweigen – zur Linetshuber Aussicht hoch.

Nach der am Vorabend gefundenen Wegbeschreibung war ich zwar auf etliche Höhenmeter vorbereitet, jedoch weniger auf Kraxl-Touren, die meinen beschädigten Fuß arg beanspruchten, vor allem später abwärts.

Aufstieg Linetshuber Aussicht

Der Aussichtsplatz ist freilich die Mühe wert, vor allem angesichts der Ruhe und Einsamkeit, die ich dort vorfand.

Linetshuber Aussicht

Immer noch glaubend, ich würde den zweiten Aussichtspunkt da oben irgendwo finden, lief ich noch etliche Kilometer weiter durch den dichten Wald, bis ich den nächsten Weiler erreichte. Da kehrte ich, weil ich ja keine große Runde über Land gehen wollte, wieder um… immer schön vorsichtig auf den letzten, rutschigen Passagen.

Unten im Ort fand ich schließlich das Schild für den „richtigen“ Wanderweg und weil dieser keine Kraxel-Ansprüche stellte und mit nur 1,4 km ausgewiesen war, lief ich ihn eben auch noch mal hoch.

 

Muss ich sagen, dass ich heute etwas Muskelkater habe? Und gestern Abend spontan einen Riesendurst, als ich unten am Campingplatz ankam. Zum Glück isst und trinkt man dort sehr gut, und trotz des Yachthafens wurde es angenehm ruhig, nachdem die Tagesgäste den Ort verlassen hatten.

Ruhig, bis… ja bis die Frösche auf Brautschau hüpften!!! Leute, Leute, tagsüber fand ich das vereinzelte Gequake ja ganz lustig. So ganz frech und schräg!
Als ich es mir im Zelt auf der Isomatte gemütlich gemacht hatte (es war so warm, dass man gar nicht mehr in den Daunenschlafsack krabbeln musste), animierte es mich sogar noch zum Mitmachen. Aber drei Stunden später und trotz Ohrstöpsel war ich ein Nervenbündel. Den Schlafsack hatte ich mir inzwischen auf den Kopf gelegt, was indes vor allem für stauende Hitze sorgte.

Heute habe ich gelesen, dass Frösche bis zu 90 Dezibel schaffen, das ist so laut wie ein Presslufthammer. Nach dieser Nacht glaube ich das sofort.