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„Sie waren mit dem Zelt unterwegs?“ Ich konnte geradezu das Gruseln in so manchem Gesicht sehen, wenn ich in der sechsstündigen Wartezeit auf dem Flughafen Reykjavik erklärte, warum ich so viel Gepäck dabei hatte. Aber das ist wirklich nichts Dramatisches und in Island so unkompliziert wie sicher – auch für uns Frauen.

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Da war ich nun also wieder zurück auf der Halbinsel Reykjanes! Froh, wieder nach Hause zu können? Nein, diesmal nicht. Oft schon hat mich gegen Ende einer Tour die Heimat mit leichter Wehmut zurückgezogen, manchmal so sehr, dass ich mich zwei oder drei Tage zu früh an der Fähre einfand, die mich wieder nach Calais bringen würde. Und aus dem Périgord war ich einst die 1.500 km, nur unterbrochen durch Tank- und Essenspausen, bis nach Hause durchgefahren, obwohl noch Zeit genug war und ich eigentlich im Elsaß Station machen wollte.

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Von Vík und Dyrhólaey unterhalb des gigantischen Gletschers Mýrdalsjökull, unter dem der gefürchtete Vulkan Katla – lange überfällig – noch schläft, führte mich die Reise also weiter gen Westen und damit zu einem anderen Vulkan, dem Eyjafjallajökull, der seinen Ausbruch hoffentlich für die nächsten 200 Jahre wieder hinter sich hat und der uns nach der isländischen Bankenkrise erneut deutlich machte, wie sehr unser aller Schicksal miteinander verflochten ist.

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Die Frage, wo ich zelten sollte, war am Jökulárlón nicht einfach. Der Nationalpark Skaftafell mit seiner Campsite liegt eine Autofahrstunde westlich von der Gletscherlagune Jökulsárlón, in ähnlicher Entfernung also wie Höfn. Unterwegs hatte ich nichts Nettes gesehen. Manche Islandreisende empfehlen, sich am „kleinen Bruder“ Fjallsárlón hinzustellen. Ja, das kann man machen. Die Zufahrt ist wegen der groben Steine für PKW-Reifen ein gewisser Härtetest, aber geht schon.

Andererseits kann man sich dann zweckmäßiger Weise überlegen, sein Zelt gleich für ein paar Stunden am Jökulsárlón aufzustellen, wie ich es von einigen Leuten gesehen habe. Denn auch am Fjallsárlón war ordentlich was los… das ist kein Geheimtipp mehr! Gemütlich zum Lagern fand ich es an beiden Stellen nicht. Kälteempfindliche Seelen sollten zudem bedenken, dass die Temperatur in Gletschernähe noch ein paar Grad runterrutscht; das Bordthermometer zeigte hier in der Nacht 3°C an.

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Da befand ich mich also am Donnerstag Morgen irgendwo im düsteren Ostfjord-Nebelland. Immerhin hatte ich ein paar Stunden geschlafen und konnte schon wieder quere Gedanken spinnen: Nun hast du überhaupt nicht gesehen, was da rechts und links und vor dir lag. Eigentlich müsstest du ein bisschen warten, dann umkehren und die Strecke noch einmal fahren! Also machte ich erstmal Kaffee und ein kleines Frühstück. Doch die Nebellandschaft war schließlich zäher als ich.

Auch lockten die Ziele im Süden, die doch ursprünglich das Hauptziel dieser Reise gewesen waren. Also Fahrt voraus und komme es mit den Wolken noch so dicke!

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