Heuberg – Erste Bergtour 2016
Die Bergsaison 2016 ist eröffnet. Zum Auftakt kraxelte ich heute auf den Heuberg bei Nussdorf.
Nussdorf ist immer gut für einen Start – es ist ein wunderschöner und sehr gepflegter Ort im Alpenvorland. In diesem Beitrag hatte ich schon einmal Herbstbilder eingestellt sowie Fotos vom Kreuzweg, der von Nussdorf hoch zur Einsiedelei Kirchwald führt.
Damals war ich nur bis zur Einsiedelei gelaufen, heute also ganze Strecke. Bis zu den Daffneralmen sind es zwei Stunden. Der Weg war bis zur Wanderwegkreuzung auf 976 m schneefrei, danach musste man auf den restlichen Schneefeldern aufpassen.
Zwei Stunden aufwärts beim ersten Berg-Gehen in diesem Jahr hätten eigentlich gelangt, aber der Ziehweg ist nicht besonders interessant. Außerdem hatten die beiden Almhütten schon auf und boten gute Kräftigung (bayerisch halt – i mog’s).

Knödel und Kraut – reicht für den restlichen Tag :-)
Ich kehrte in der Laglerhütte ein, wo es draußen in der Sonne zwar genauso voll war wie bei der Deindlhütte, hingegen waren die Stuben fast leer und bei der gemütlichen Pause entschied ich mich, anschließend ganz, ganz langsam Richtung Heuberggipfel zu laufen, so lange es mir nicht zuviel würde.
Zum Schluss war es dann aber doch zuviel, weil man natürlich irgendwo kurz vor dem Gipfel nicht aufhört. Der Weg auf dem letzten Stück war noch sehr schlecht, viel Schnee und ganz viel Baaz, zum Glück hatte ich die Wanderstöcke mitgenommen, Grödeln wären nicht zu verachten gewesen, lagen allerdings zu Hause.

Deindlhütte im Osterbetrieb

Rechts im Bild die Laglerhütte
Die Daffnerwaldalmen sind berühmt dafür, dass nach der Schneeschmelze die Wiesen nicht grün sind, sondern weiß-violett, weil von Krokussen übersät. Heute war es noch ein bisschen früh, aber die ersten Blüten sind schon da.

Schon ein bisschen höher – unten die Hütten der Daffnerwaldalm

Auf der Wasserwand gegenüber vom Heuberg-Gipfel ging es heute zu wie auf dem Highway.
Ich begnügte mich mich dem Heuberg-Gipfel und beließ es beim Anblick, was die Wasserwand betrifft. Es war ein anstrenger Weg aufwärts gewesen und ich würde die Kraft für den rutschigen Abstieg benötigen. Im Sommer (vor meinem Bergunfall) habe ich den Felsen auch schon bestiegen; es sieht schwerer aus, als es ist.

Heuberg-Gipfel
Blick vom Heuberg ins Inn-Tal. Da unten fahrt ihr alle lang, wenn ihr über den Brenner wollt.
Den Rückweg wollte ich zunächst auf der Ostseite antreten, nachdem ich zwei Wanderer diesen steileren Weg nehmen sah. Aber ich kehrte nach einer Viertelstunde und den ersten Kraxelübungen wieder um, als ich an einer felsigen und vereisten Stelle keine sichere Festhaltemöglichkeit fand – da wusste ich, warum einer der Wanderer vor dem Losgehen ein Stück Seil aus dem Rucksack geholt hatte. Das hätte mir auch gute Dienste geleistet – und hätte ich sogar unten im Auto gehabt :-(
Ich kehre wirklich sehr, sehr ungern um. Genauer gesagt, ich HASSE es. Aber als ich heil zu Hause angekommen war und die Nachricht las, dass gestern ein junge Frau am Tegelberg (wo es mich ja auch schon erwischt hat) tödlich verunglückt ist, war ich ganz still.
Weil der Ziehweg wirklich etwas langweilig ist, habe ich unterwegs noch geschaut, welche Blüten sich außer den Krokussen schon aus der Erde getraut haben. Das geht in diesen Tagen und Wochen nun alles sehr schnell.

Leider kenne ich den Namen nicht.

Kenne ich leider auch nicht

Huflattich – für alle Sänger mit Samtstimmen :-)

Lungenkraut – habe ich heute zum ersten Mal gesehen

Leberblümchen und Anemonen