Da ist sie nun – Nikon D500
Nun, da die Nikon D500 angekommen ist: Herzlich willkommen, du dralle neue Schwester!
Leicht ist mir die Entscheidung für die neue Kamera nicht gefallen, obwohl wir Besitzer der D300(s) lange genug auf einen würdigen Nachfolger gewartet haben.
Aber auch andere Kamerahersteller haben innovative Produkte und bei allem, was man an der A7-Reihe auszusetzen findet (und das ist für mich vor allem das Bedienkonzept, welches ich auch nach drei Jahren noch nicht blind beherrsche und wo mir immer wieder versehentliche Fehlbedienungen am Wahlrad passieren), liebe ich das Sony-System sehr, so dass die Frage bleibt: Wozu noch Nikon-APS-C?
Wäre es nicht vernünftiger, die lichtstarken Objektive zu verkaufen und dafür die Sony-Ausrüstung „rund“ zu machen? Den einen Monat tendierte ich hierzu, den anderen dazu. Das Snapbridge-Debakel bei Nikon machte es auch nicht einfacher.
Schlussendlich überwog die Antwort auf die Frage: Was brauche ich wofür, was fehlt mir momentan und was eignet sich für mich genau dafür am besten? Die Antwort wird also für jeden anders ausfallen.
Im Landschafts-/Weitwinkelbereich bin ich mit der Sony A7 und den nativen E-Mount-Zeiss-Objekten höchst zufrieden. Bildqualität und Farbstil haben mir von Anfang an super gefallen. Mit Spannung warte ich auf den Nachfolger, der wohl dieses Jahr erscheinen wird, vor allem aus Neugierde, nicht weil ich ihn brauchen würde.
Bei der Landschaftsfotografie habe ich freilich in der Regel auch genügend Zeit, um Einstellungen an der Kamera zu ändern, so wie ich sie benötige.
Im Telebereich, also für Wildlife, für andere bewegliche Motive, die ich vielleicht noch freistellen möchte, sieht das für mich anders aus. Fängt an beim Teleobjektiv: Das 70-200 2.8er bei Sony gibt es inzwischen – für rund 3.000 Euro. Soll ausgezeichnet sein, was angeblich nicht für alle teuren Sony-Objektiven gleichermaßen gilt. Wäre also eine Option. Das preiswerte mit Lichtstärke 4.0 wäre eine Verschlechterung zum Vorhandenen.
Dass man über die 200mm (momentan) nicht lichtstark hinauskommt, relativiert sich im Vergleich, denn das sieht bei Nikon bei den „Bezahlbaren“ auch bloß nicht anders aus.
Die letztlich entscheidenden Faktoren waren für mich der High-End-Autofokus an der Nikon D500 und das Bedienkonzept. Beides ermöglicht mir dort, wo es darauf ankommt, ein sehr viel schnelleres und zuverlässigeres Agieren als mit der Sony-Kamera. Für jemanden mit jüngeren Augen und viel Übung im manuellen Fokussieren mag das ganz anders aussehen. Beim Zeiss Loxia 21 muss ich die Schärfe auch manuell regeln, aber ich brauche dafür schon ein bisschen Ruhe, sonst wird mir die Sache hektisch und die Ausbeute schlecht. Die Vöglein warten aber nicht, bis ich fertig bin :-)
Nun ja… und was das Bedienkonzept betrifft: Es ist gut, wieder „nach Hause“ zu kommen. Bereits nach wenigen Minuten und ohne Handbuchstudium fanden meine Finger die richtigen Knöpfe ganz von allein, ohne dass ich den Blick vom Motiv nehmen musste. DAS ist mal eben so, sorry Sony!
Lediglich das Umstellen von AF-S auf AF-C brachte mich ins Schwitzen: Ähm, wo ist der Umschalter hin? Dafür zu Hause dann doch ein Blick ins Handbuch: die Funktion haben sie jetzt mit auf den AF-Schalter an der Gerätevorderseite gelegt, ich muss ihn drücken und zusätzlich am hinteren Wahlrad drehen. Das ist irgendwie blöd, halte ich doch mit links die Kamera, muss nun meinen nicht mehr so beweglichen linken Daumen zum gezielten Rumtasten motivieren und rechts das Wahlrad drehen :-)
Dafür liebe ich die Position der ISO-Taste. Daran habe ich mich sofort gewöhnt.
Ansonsten bislang alles gut und ich staunte nach meinem gestrigen ersten Test (bei leider ziemlich schlechten Lichtverhältnissen) nicht schlecht, wie viel neue Qualität die Kamera aus meinen alten 2.8er DX-Objektiven rausholt. Vor allem aus dem 17-55er, welches an der D300s schon gut, aber nicht vom Hocker reißend gewesen war. Ein Oha-Erlebnis, wie mit der Sony und dem Zeiss Loxia, war mir da bislang nicht untergekommen.
Hier noch eines mit dem 70-200er bei Offenblende:
Den rasanten Autofokus und die diversen Konfigurationen dafür teste ich das nächste Mal. Abgesehen vom gestern Abend nicht gefundenen AF-C-Knopf brauche ich dafür vermutlich ein bisschen mehr Zeit. Und auch besseres Licht für die Vögel.
Gewichtstechnisch freilich fließen nun wieder Tränen, und für das gemischte Equipment muss ein größerer F-Stop-Rucksack her:
Nikon D500 mit 17-55 2.8 = 1.687 gr
Sony A7 mit Zeiss Loxia 21 2.8 = 975 gr

Der F-Stop Lotus mit Nikon-/Sony-Ausrüstung: 9.000 gr (mit D500, 17-55, 70-200, Sony A7, 21mm, Sony-Akkus, Schraubfilter, Blitz im Day-Pack-Fach) trägt sich nicht mehr gut.

Mein zuletzt benutztes Equipment: F-Stop Lotus mit Sony-Ausrüstung: rund 6.000 gr (mit A7, A6000, mit 21mm, 19mm (APS), 28-70mm, 55mm, Blitz, Filter im DayPack-Fach)
Dass beim 6kg-Rucksack kein Tele dabei ist, sei gesagt. Hab‘ ich ja nicht. Kämen also 1,5 kg dazu; wobei das 28-70 und das 19er Sigma Art dann zu Hause blieben.